Johanna Soller zählt als Dirigentin, Cembalistin und Organistin zu den vielseitigsten Künstlerinnen ihrer Generation. In jungen Jahren hat sie sich einen herausragenden Ruf als Spezialistin für Vokalmusik und die Historische Aufführungspraxis erarbeitet. Seit der Saison 2023/24 ist sie Künstlerische Leiterin des Münchener Bach-Chors und Bach-Orchesters.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit der Nederlandse Bachvereniging, deren Tournee mit Bachs Matthäus-Passion sie 2024 dirigieren wird – u.a. im Concertgebouw Amsterdam.
Johanna Soller arbeitete mit Orchestern wie den Münchner Symphonikern und dem Orquesta de Córdoba zusammen. Zukünftige Highlights umfassen Dirigate beim Orchestra of the Age of Enlightenment, der Kammerakademie Potsdam und dem B’Rock Baroque Orchestra. Mit dem von ihr gegründeten Barock-Ensemble capella sollertia gestaltet sie in München die Bach-Kantaten-Reihe „Cantate um 1715“. Ein Schwerpunkt der Ensemblearbeit liegt auf der Wiederentdeckung vergessener Werke aus Bachs Umfeld. Derzeit arbeitet sie an einer Gesamteinspielung der Kantaten Johann Ludwig Bachs.
Als gefragte Chordirigentin übernahm sie Einstudierungen für Ensembles wie den MDR-Rundfunkchor Leipzig, sowie für Dirigenten wie Zubin Mehta und Sir Simon Rattle. Sie war Stipendiatin im Forum Dirigieren des Deutschen Musikrats. Als gefragte Continuo-Spielerin musiziert sie mit namhaften Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester. Engagements führten sie in zahlreiche Konzerthäuser in Europa und Israel, zu den Int. Händel-Festspielen Göttingen, den Thüringer Bachwochen und dem Verbier Festival. Für die szenische Produktion von Händels Saul war sie am Theater an der Wien als Studienleiterin engagiert. Mit Händels Giulio Cesare in Egitto gab sie ihr Debüt als Operndirigentin und macht sich hier besonders als Maestra al cembalo einen Namen. Von 2019 bis 2023 hatte sie die Musikalische Leitung der Kammeroper München inne.
Johanna Soller ist Organistin an Münchens ältester Stadtpfarrkirche St. Peter und als Solistin regelmäßig in bedeutenden Orgelkonzert-Reihen zu Gast. An der Musikhochschule München unterrichtet sie eine Oratorien-Klasse. Zu ihren Lehrerinnen und Lehrern zählen Michael Gläser, Christine Schornsheim, Edgar Krapp und Bernhard Haas. Sie war Preisträgerin des Internationalen Musikwettbewerbs Prager Frühling und Stipendiatin des Deutschen Musikwettbewerbs. 2020 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet, 2023 mit dem Eugen-Jochum-Preis für Dirigentinnen und Dirigenten und dem Kirchenmusik-Preis der Bücher-Dieckmeyer-Stiftung.
Johannes Lamprecht
Assistenz – Johannes Lamprecht, geboren 1998 in Koblenz, zählt zu den besonders verheißungsvollen Künstlern seiner Generation.
Als Organist gastiert er an bedeutenden Konzertstätten wie am Konzerthaus Berlin und am Bremer Dom. Besonders beschäftigt er sich mit Musik vom 19. Jahrhundert bis zur zeitgenössischen Avantgarde, vor allem mit dem Orgelwerk Max Regers und Olivier Messiaens.
Er studierte als Jungstudent an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz bei Margareta Hürholz und seit 2017 bei Bernard Haas an der Musikhochschule München. Seit Beginn seines Kirchenmusikstudiums widmet er sich zunehmend auch der Chorleitung. Als Träger des 1. Preises beim Felix Mendelssohn-Bartholdy Hochschulwettbewerb spielte er seine Transkription von Johann Strauß‘ Fledermaus Ouvertüre zusammen mit Werken von Mendelssohn und Reger für eine CD-Produktion ein.
Seit 2022 ist Johannes Lamprecht als Assistent beim Münchener Bach-Chor tätig. Müsste er drei Werke nennen, die für ihn richtungsweisend waren, wären dies Bachs Johannespassion, The Armed Man von Karl Jenkins und der Lobgesang von Felix Mendelssohn-Bartholdy.